Der neu geschaffene interdisziplinäre Master-Studiengang Master of Science FHNW in Virtual Design and Construction (MSc FHNW VDC) vermittelt praktische und theoretische Grundlagen des digitalen Bauens, dazugehörende Zusammenarbeitsformen und Prozesse sowie die rechtlichen Rahmenbedingungen und wirtschaftlichen Chancen.
Der Studienaufbau erlaubt, dass das Studium individualisiert und im Teilzeitpensum absolviert werden kann. In die Konzeption des neuen Studiengangs sind die Anliegen von Partner*innen aus der Praxis eingeflossen und werden auch in der Umsetzung einbezogen.
Absolvent*innen des MSc FHNW VDC tragen mit vielfältigen Kompetenzen zur erfolgreichen digitalen Projektabwicklung im Umfeld von Hoch- und Infrastrukturbauten bei, indem sie die Prozesse, Projektorganisationen und Informationsstrukturen – mitunter in leitenden Positionen – massgebend prägen. Sie unterstützen die Unternehmensführung in der Implementierung von Zusammenarbeitsformen und beim Entwickeln einer Unternehmenskultur, welche die Digitalisierung fördern und weiterentwickeln.
VDC ist ein Framework, das innerhalb der Betriebe aufgebaut, weiterentwickelt und ergänzend zur Gesamtleitung projektspezifisch implementiert werden muss. Dies erfordert inter- und transdisziplinäres Spezialwissen und entsprechende Fähigkeiten, die aufgrund des Umfanges nicht in den disziplinären Bachelor- oder Masterstudiengängen vermittelt werden können. Die Betriebe haben dies erkannt und begonnen, einzelne Mitarbeitende spezifisch zu fördern und ihnen die Teilnahme an Weiterbildungslehrgängen zu ermöglichen. Dies wird auch ersichtlich in neuen Berufs- und Rollenbezeichnungen wie zum Beispiel Head of BIM, BIM-Koordinator*in oder BIM-Manager*in.
Der Studiengang MSc FHNW VDC bildet Berufsfachleute und Studienabgänger*innen baunaher Disziplinen zu umfassend und interdisziplinär ausgebildeten Profis für VDC aus.
Absolvent*innen
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nutzen den Einsatz von Werkzeugen der Informationstechnologien (Programmierung, Digitale Bauwerksmodelle, Datenmodellierung, Informationssysteme und -austauschmodell) im Kontext der Planung, Ausführung und Bewirtschaftung von Bauten.
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planen Prozesse der digitalen Informationsverarbeitung in der Bau- und Immobilienwirtschaft und setzen sie um.
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sind fähig, dafür geeignete Organisations- und Zusammenarbeitsformen unter Einbezug aller Kompetenzen aus der Planung, Ausführung und Bewirtschaftung zu gestalten.
Definition von VDC (Virtual Design and Construction)
VDC umschreibt das digitale Planen, Bauen und Betreiben von Bauwerken mittels digitaler Bauwerksmodelle in Kombination mit geeigneten Organisationsformen und Prozessen [SIA, 2017]. Die integrale Zusammenarbeit aller Anspruchsgruppen eines Bau- oder Immobilienprojektes steht dabei im Zentrum. Entsprechend den Kundenzielen und den daraus abgeleiteten Projektzielen werden geeignete Prozesse und Organisationsformen aufgesetzt und digitale Bauwerksmodelle konzipiert und genutzt.
VDC ist nicht mit «Building Information Modelling» (BIM) gleichzusetzen. BIM beschreibt die Erzeugung und Verwaltung von digitalen Bauwerksmodellen [SIA, 2017] und ist damit nur ein Element von VDC. Das Framework «Virtual Design and Construction» reicht darüber hinaus, da er ebenso die integrale Zusammenarbeit, die Zielvereinbarungen sowie die dafür geeigneten Prozesse und Organisationsformen umfasst. Bei VDC ist ein gutes Teamwork essenziell, denn nur so wird die integrale Zusammenarbeit möglich.
Die FHNW war eine der ersten Institutionen in der Schweiz, die sich in Lehre und Forschung zur Thematik VDC engagiert hat. Seit über zehn Jahren wird an der FHNW angewandte Forschung zu Themen der Digitalisierung im Bauwesen betrieben und seit 2013 wird der Master of Advanced Studies (MAS) «Digitales Bauen» angeboten.
Zulassungsvoraussetzungen
Bachelor-Abschluss oder gleichwertiger Abschluss in:
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Architektur
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Landschaftsarchitektur
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Bauingenieurwesen
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Geomatik
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Energie- und Umwelttechnik
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Gebäudetechnik
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Facility Management
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Holzbauingenieurwesen
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verwandten Fachbereichen
Hinweis: Wir empfehlen Deutschkenntnisse auf dem Niveau B2. Unser Unterricht sowie die Gruppenarbeiten sind mehrheitlich auf Deutsch.
Es erfolgt eine Eignungsabklärung, die über die definitive Zulassung entscheidet.
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